Sólheimasandur Plane Wreck

Sólheimasandur Plane Wreck

4/5
  • Typ

    Denkmal / Flugzeug

  • GPS-Koordinaten

    N 63° 27' 32.7'' W 19° 21' 53.1''

  • Wann war ich da?

    2020

  • touristische Informationen

    Entfernung von Reykjavík / Höfn: 162 / 296 km ● Fahrzeug: beliebig ● Touristenandrang: hoch ● WC: nein

  • Versorgung

    Supermarkt: Vík í Mýrdal (Krónan) - 25 km / Hvolsvöllur (Krónan) - 56 km ● Tankstelle: Vík í Mýrdal (N1, Orkan) - 25 km / Hvolsvöllur (N1) - 56 km

  • Kosten

    Preis: Shuttle-Bus 2.000 ISK / ca. 12.35 Euro (Stand 2020)

  • Schwierigkeitsgrad

    1 von 5 (mit Shuttle), 2-3 von 5 (zu Fuß, je nach Wetter)

Das Wrack des 1973 notgelandeten Flugzeugs inmitten der schwarzen Ebene des Sólheimasandur vermittelt einen surrealen Eindruck. Größer kann der Kontrast zwischen der völlig unberührten Natur und dem vom Menschen geschaffenen Objekt, dass an der Natur gescheitert ist, wohl kaum sein.

Das Flugzeugwrack galt lange Zeit als Geheimtipp. Als die isländische Band Sigur Rós das Flugzeug 2007 in der Dokumentation Heima erwähnte, wuchs das Interesse. Richtig bekannt wurde es 2015 durch Justin Biebers Musikvideo I’ll show you.

Geschichte

Am 21. November 1973 war eine Douglas C-117D (eine modifizierte DC-3) der US-Navy auf dem Rückflug von Höfn im Hornafjörður nach Keflavík. Das Flugzeug hatte Ausrüstung für die US-Radarstation in Stokksnes östlich von Höfn geliefert. Plötzlich geriet die Maschine in einen Sturm, die Temperaturen fielen bei dichtem Nebel, starkem Wind und Schneeregen auf unter -10°C, wodurch sich Eis am Flugzeug bildete.

Plötzlich versagten beide Triebwerke des Flugzeugs und es verlor an Höhe. Die Piloten setzten einen Notruf ab. Als das Flugzeug geradewegs auf einen Berg zusteuerte, trafen die Piloten die Entscheidung, nach Süden zu fliegen, um eine Notlandung auf dem Meer zu versuchen. Als das Flugzeug durch die dichten Wolken gesunken war, entdeckten sie, dass sie über einer Gegend flogen, das aussah wie ‚irgendwo auf dem Mond‘. Sie schafften eine Notlandung am zugefrorenen Strand nur wenige Meter von der Brandung entfernt.

Alle sieben an Bord befindlichen Personen überlebten die Notlandung unverletzt, das Flugzeug wurde jedoch schwer beschädigt. Ihr früherer Notruf führte dazu, dass die Besatzung sehr schnell gefunden und gerettet wurde.

Die US-Navy entschied, dass es zu schwierig sei, das Flugzeug von der Absturzstelle in der Nähe des Ozeans, etwa 3,5 km von der nächsten Straße entfernt, zu bergen. Die Ringstraße existierte zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Die Navy barg alle wertvollen Teile, darunter auch die Triebwerke des Flugzeugs. Bei diesen Aktionen wurde auch noch die genaue Position des Wracks verändert, so dass es heute weiter vom Meer entfernt ist. Zurück blieb die ausgeschlachtete Hülle. Sie wurde manchmal für Zielübungen von Jägern benutzt, daher rühren die zahlreichen Einschusslöcher.

Der Parkplatz zum Flugzeugwrack liegt direkt an der Ringstraße. Früher konnte man mit einem 4×4-Fahrzeug bis zum Wrack fahren, dies ist heute nicht mehr möglich. Der Fußweg zum Wrack ist knapp 4 Kilometer lang und führt nur durch die schwarze Einöde des Sanders. Alternativ verkehrt in der Saison auch ein kostenpflichtiger Shuttlebus vom Parkplatz zum Wrack und zurück. Der Fahrplan hängt am Parkplatz aus, bezahlt werden kann im Bus mit Karte.

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