warum Island

warum Island

Warum fasziniert mich Island so sehr?

Eine Insel aus Feuer und Eis.

Atemberaubend. Einzigartig.

Besser kann man die Natur in Island wohl kaum beschreiben. Unvergleichliche Landschaften von wilder Schönheit, die für unsere Verhältnisse manchmal surreal – fast wie Gemälde – wirken, charakterisieren dieses Land. Riesige Gletscher – die größten in Europa – bedecken über 10% der Fläche der Insel, schroffe Berge – zum Teil auch im Sommer noch mit Schnee bedeckt – erheben sich bedrohlich aus endlosen Ebenen. Tosende Wasserfälle stürzen die Hänge hinab, in den Gischtwolken ist oft ein Regenbogen zu sehen.

An vielen Stellen kann man den vulkanischen Ursprung der Insel hautnah erleben. Geysire und heiße Quellen schleudern kochendes Wasser in die Höhe, Solfataren und Fumarolen bringen Schwe­fel­wasserstoff und Wasserdampf – mit entsprechender Geruchs- und Geräuschkulisse – aus dem Inneren der Erde an die Oberfläche. Wohl nirgendwo sonst kann man die Elemente der Natur so direkt erleben wie in Island. Raue Erde und klare Luft, Feuer, Wasser und Eis sind allgegenwärtig.

In Island führt ausschließlich die Natur Regie, der Mensch muss versuchen, sich ihr anzupassen. Er kann versuchen, ihre Ressourcen für sich zu nutzen, muss aber bedenken, dass alles vergänglich ist. Erdbeben und Vulkanausbrüche bringen immer wieder Veränderungen, gestalten ganze Landschaften neu und zerstören vom Menschen geschaffene Dinge wie Strassen und Brücken.

Jeder, der Island besucht, sollte Respekt und auch Demut gegenüber dieser grandiosen Natur aufbringen und durch sein Verhalten dazu beitragen, diese wohl letzte Wildnis Europas in ihrer Einzigartigkeit und Unberührtheit zu erhalten.

Für mich als begeistertem Hobbyfotografen ist die Frage ‚warum Island?‘ einfach zu beantworten. Island bietet mir eine schier unbegrenzte Vielfalt an Motiven auf relativ begrenztem Raum und somit in über­schau­baren Entfernungen. Zudem ist das Land absolut friedlich, es gibt fast keine Kriminalität, keine gefährlichen Tiere, ja kaum lästige Tiere (z.B. in Form von Insekten). Auch ist Island in reichlich drei Stunden relativ schnell von Deutschland aus zu erreichen.

Am beeindruckendsten finde ich die unermessliche Weite und die dort herrschende Ruhe. Man kann, aufgrund der klaren Luft und auch wegen der nur spärlichen Vegetation, riesige Entfernungen überblicken. Am folgenden Bild möchte ich das kurz zeigen. Es wurde aufgenommen an der Straße 35, ca. 6 km nördlich von Sellfoss.

Der hohe Berg links an Horizont ❶ ist der Vulkan Hekla (1.491 m), die Entfernung dorthin beträgt 62 km. Ganz am rechten Bildrand ❷ ist der Eyjafjallajökull (1.666 m) zu erkennen, in einer Entfernung von ca. 80 km. Etwas links der Bildmitte ist in der Senke zwischen den Bergketten ❸ etwas Weißes zu sehen: ein Ausläufer des Gletschers Mýrdalsjökull, die Entfernung beträgt 97 km. Und zu guter Letzt ist links der Hekla, wenn auch schon sehr schwach, ein weiterer Gletscher ❹ zu erkennen. Es ist der Vatnajökull, die Entfernung dorthin sind 147 km!
Wo kann man schon so gewaltige Entfernungen überblicken? Und das Ganze sogar ohne Teleobjektiv (Brennweite 45 mm).

Aber nicht nur Entfernungen bieten Überraschungen, auch Größen und Höhen täuschen oft. Wegen der fehlenden Vergleichsmöglichkeiten aufgrund der spärlichen Vegetation und nur wenigen und niedrigen Gebäuden schätzt man viele Dinge zu niedrig.

Das folgende Bild habe ich in Vík í Mýrdal aufgenommen. Von der Anhöhe der Kirche geht der Blick hinüber zu den Felsnadeln von Reynisdrangar vor den Klippen des Reynisfjall. Doch wie hoch sind diese? Man kann sich nur an den Gebäuden im Vordergrund orientieren. Die Entfernung von den Häusern bis zu den Felsnadeln beträgt aber fast 2.5 Kilometer!

Im folgenden Bild kann man zum Größenvergleich den Berliner Reichstag (47 Meter) und den Kölner Dom (157 Meter) einblenden. Einfach einmal den Schieberegler nach links ziehen…

Auch wettertechnisch komme ich mit Island super zurecht. Mir ist es im Sommer in Deutschland schon zu warm, nichts könnte mich davon überzeugen, in noch wärmere Gegenden zu reisen. In Island fand ich dagegen immer Temperaturen von ca. 12 – 18˚C vor, für mich das perfekte T-Shirt-Wetter. Natürlich gibt es auch öfter mal Regen oder einen starken Wind; gegen schlechtes Wetter kann man sich aber super schützen, gegen zu warmes eher schlecht.

Das Preisniveau ist in Island sehr hoch, bei den Lebensmittelpreisen muss man mit dem 1.5 – 2-fachen der bei uns gewohnten Preise rechnen. Auch bei den Unterkünften muss man einiges investieren. Aber ich sehe das Ganze doch eher positiv: Durch dieses hohe Preisniveau wird das Land vor dem absoluten Massentourismus verschont. Und auch das wird dazu beitragen, diese einmalige, wilde und ursprüngliche Natur zu bewahren!