Geysire

Was ist ein Geysir?

Ein Geysir ist eine  Quelle, die in zeitlich variierenden Abständen Wasser und Wasserdampf ausstößt. Der weltweit verwendete Begriff Geysir stammt von Geysir, dem isländischen Geysir. Der Name bedeutet ‚einer, der sprudelt‚.

Vorkommen

Wegen der notwendigen hydrogeologischen Voraussetzungen sind Geysire ein weltweit eher seltenes Naturphänomen. Sie erfordern eine Kombination aus Wasser, Wärme und unterirdischen Leitungssystemen. Die Kombination existiert nur an wenigen Orten auf der Erde.

Geysire weltweit

Die weltweit größten Gebiete mit Geysiren sind:

  • Yellowstone-Nationalpark • Wyoming, USA
  • Dolina Geiserow (Tal der Geysire) • Kamtschatka, Russland
  • El Tatio • Chile
  • Taupo • Neuseeland
  • Island
  • Umnak • Alaska, USA

Einzelne Geysire gibt es weiterhin in den USA, auf Papua-Neuguinea und umliegenden Inseln, in Indonesien, Peru, China, Mexiko, auf den Fidschiinseln, in Japan, Kenia und Äthiopien.

Geysire in Island

In Island gibt es zwischen 20 und 30 aktive Geysire sowie zahlreiche ehemals aktive Geysire. Die zwei bekanntesten befinden sich in Haukadalur in Golden Circle, der Große Geysir und der Strokkur.

Großer Geysir

Der Große Geysir (oder Alte Geysir) ist der Namensgeber für alle Geysire auf der Welt. Er brach zum ersten Mal im 14. Jahrhundert aus. Am Ende des 19. Jahrhunderts war der Geysir fast inaktiv, bisr ein Erdbeben 1896 tägliche Eruptionen auslöste. 1916 hörten diese Eruptionen aber wieder auf. Während des 20. Jahrhunderts kam es vnur im Zusammenhang mit Erdbeben zu Ausbrüchen.

Durch die Reinigung der Quelle konnte zu besonderen Anlässen eine Eruption mit Seife (Senkung der Oberflächenspannung) erzwungen werden. Diese Praxis wurde aber wieder verboten.

Im Jahr 2000 wurde der Große Geysir durch Erdbeben kurzzeitig wieder zum Leben erweckt.

Strokkur

Der unweit des Großen Geysirs liegende Strokkur bricht mit schöner Regelmäßigkeit alle 5–8 Minuten aus und erreicht dabei eine Höhe von bis zu 35 Metern.

Funktionsweise

Voraussetzungen

Wie bereits erwähnt, erfordert ein Geysir Wasser, Hitze und ein unterirdisches Leitungssystem. Weitere Voraussetzungen sind eine Engstelle in aufsteigenden Schacht, die den Wärmeaustausch verhindert, und eine möglichst druckdichte Auskleidung des Leitungssystems mit Mineralien (z.B. Geyserit, eine Form von Siliziumdioxid).

Beim Wasser handelt es sich meist um Oberflächenwasser, das in den Boden sickert. Die Hitze stammt von Magma beziehungsweise von durch Magma erhitztem Gestein. Das Leitungssystem besteht aus Brüchen, Spalten, porösem Gestein und Hohlräumen. Unbedingt erforderlich ist ein Wasserreservoir.

In ’normalen‘ heißen Quellen steigt das erhitzte Wasser durch Konvektion wieder an die Oberfläche. Anders beim Geysir. Durch den Druck der Wassersäule wird das erhitzte Wasser zunächst im Untergrund gehalten und erhitzt sich weiter. Durch die Enge des Kanals ist auch kaum ein Wärmeaustausch möglich. Das Wasser im Untergrund überhitzt über den Siedepunkt, bleibt wegen des Druckes aber flüssig. Das Prinzip ähnelt dem eines Schnellkochtopfes.

 

Eruption

Allmählich wird die Temperatur unten so hoch, dass sich Dampfblasen bilden. Diese steigen durch das Leitungssystem nach oben. Erreichen sie die Oberfläche, reißen sie dort Wasser mit. Dadurch wird der Druck der Wassersäule geringer, überhitztes Wasser verdampft und schießt als Gemisch von Dampf und Wasser aus der Öffnung.

Kühlt das verbliebene Wasser wieder unter den Siedepunkt ab, endet die Eruption. Das Wasser fließt zurück und der Kreislauf beginnt von vorn.

Geysire
© Oliver Mummer