Hverarönd

Hverarönd

5/5
  • Typ

    Landschaft / Geothermalgebiet

  • GPS-Koordinaten

    N 65° 38' 27.3'' W 16° 48' 33.5''

  • Wann war ich da?

    2016

  • touristische Informationen

    Entfernung von Reykjavík / Egilsstaðir: 476 / 159 km ● Fahrzeug: beliebig ● Touristenandrang: mittel ● WC: nein

  • Versorgung

    Supermarkt: Reykjahlíð (Samkaup Strax) - 6 km ● Tankstelle: Reykjahlíð (N1) - 6 km

  • Schwierigkeitsgrad

    1 von 5 ● bleiben sie auf den markierten Wegen, Einsturzgefahr

Hverarönd (auch als Hverir bezeichnet) ist ein Hochtemperaturgebiet am Bergrücken Námafjall (482 Meter), östlich des Mývatn. Das Gebiet zählt zum aktiven Vulkansystem Krafla. Und das das System noch aktiv ist, kann hier nicht übersehen, überhört und auch nicht ‚überrochen‘ werden.

Die Gegend wirkt unwirklich, es ist eine sand- und ockerfarbene Landschaft, übersät mit blau-weiß-gelben Ablagerungen. Die Luft ist durchdrungen von einem beißenden schwefeligen Geruch. Überall qualmt und zischt es aus dem Boden und grau-blaue Schlammlöcher blubbern vor sich hin. Solfataren (Stellen an denen Wasserdampf, Schwefelwasserstoff und elementarer Schwefel austreten) und Fumarolen (Austrittsstellen vulkanischer Dämpfe und Gase) machen sich lautstark bemerkbar. Dazwischen fließen Bäche mit kochendem Wasser. An einer Stelle sind Steine über einem Loch im Boden aufgeschichtet. Der Dampf schießt dort pfeifend, wie aus einem Wasserkessel, hinaus.

Ein apokalyptisch wirkendes Schauspiel, wegen der aggressiven und toxischen Gase gibt es hier keine Pflanzen und Tiere. Nur bestimmte Bakterien kommen mit diesen Lebensbedingungen zurecht. Hverarönd passt eher zu Mond, Mars oder des Teufels Küche statt nach Europa.

Bis ins 19. Jahrhundert hinein wurde der Schwefel abgebaut und als Rohstoff für die Schießpulver-Produktion exportiert. Dazu wurde er zum Hafen von Húsavík transportiert, wozu die heutige Straße 87 vom Mývatn dorthin gebaut wurde.

Über Stege und markierte Wege kann man sich zwischen Schlammkesseln und blubbernden Pfützen bewegen, dabei sollte man die markierten Pfade nicht verlassen. Der Untergrund kann sehr dünn sein und man könnte in den Boden einbrechen. In 1.000 Metern Tiefe werden hier bereits Temperaturen von über 200 °C gemessen.

Kommt man aus Richtung Mývatn, passiert man auf der Ringstraße den Pass Námaskarð und erblickt dann rechts bereits das Geothermalgebiet. Über die kurze Stichstraße 885 gelangt man zum Parkplatz. Aus östlicher Richtung liegt das Gebiet unmittelbar vor dem Pass. Es kann wegen der aufsteigenden Dampfsäulen nicht übersehen werden.

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