Gullfoss

Gullfoss

4.5/5
  • Typ

    Landschaft / Wasserfall

  • GPS-Koordinaten

    N 64° 19' 37.5'' W 20° 7' 11.8''

  • Wann war ich da?

    2016

  • touristische Informationen

    Entfernung von Reykjavík: 116 km ● Fahrzeug: beliebig ● Touristenandrang: sehr hoch ● WC: ja

  • Versorgung

    Supermarkt: Flúðir (Samkaup Strax) - 35 km ● Tankstelle: N1 - 10 km am Geysir Center

  • Schwierigkeitsgrad

    2 von 5

Der Gullfoss (Goldener Wasserfall) ist eine der drei Hauptattraktionen im Golden Circle. Er ist sicherlich einer der schönsten Wasserfälle in Island. Er befindet sich in einer Schlucht des Flusses Hvítá. Die Hvítá kommt aus dem Gebiet des Gletschers Langjökull im isländischen Hochland.

Der Gullfoss besteht aus zwei im 90°-Winkel zueinander stehenden Fallstufen. Die obere – nach Süden gerichtete Stufe – ist 11 Meter hoch, die untere – nach Westen gerichtete Stufe – ist 22 Meter hoch. Die über Jahrtausende geformte Schlucht Hvítárgljúfur unterhalb der Kaskaden ist bis zu 50 Meter tief und etwa 4 Kilometer lang.

Der durchschnittliche Wasserdurchfluss im Winter beträgt 110 m³/s. Im Frühling kann der Wert auch das Zwanzigfache erreichen, und die Wassermassen liegen dann bei bis zu 2.000 m³/s. Im Falle eines Gletscherlaufes kann es passieren, dass der untere Wasserfall verschwindet, weil das Wasser so hoch in der Schlucht steht.

Man kann den Wasserfall von der oberen oder der unteren Ebene besichtigen. Der Weg nach vorn zum Felsplateau ist im Winter meist gesperrt, aber auch sonst sehr glitschig und man wird durch die Gischt ordentlich nass.

Historie

Zu dem beginnenden 20. Jahrhundert gab es zahlreiche Bemühungen, die in Island zur Verfügung stehende Wasserkraft zur Stromerzeugung zu nutzen. Der Landwirt Tómas Tómasson, der die Wasserrechte an der Hvítá besaß, verpachtete 1907 das Land an den englischen Geschäftsmann Howell, der hier ein Wasserkraftwerk bauen wollte. Die Tochter des Bauern, Sigríður Tómasdóttir, war darüber so empört, dass sie drohte, sich in die Wasserfälle zu werfen, wenn der Staudamm gebaut würde. Sie kämpfte fast allein gegen dieses Projekt, lief der Überlieferung nach mehrere Male die über 100 Kilometer nach Reykjavík zu Fuß.

Schließlich stieß ein junger Anwalt zu ihr – interessanterweise der spätere erste Präsident Islands, Sveinn Björnsson. Gemeinsam gelang es ihnen 1929, die Wasserfälle zu retten. Sigríður wurde so zu einer der berühmtesten Figuren der isländischen Geschichte und gilt als die erste isländische Umweltschützerin. 1978 wurde Sigríður zu Ehren am Gullfoss ein Denkmal errichtet.

Zum Gullfoss nimmt man von Reykjavík aus die nördliche Route über die Straßen 1 (Richtung Borgarnes), 36 (über Þingvellir), 365, 37 und 35. Alternativ kommt auch die knapp 10 Kilometer längere Südvariante infrage, die über die Straßen 1 (Richtung Sellfoss) und 35 (Abzweig kurz vor Sellfoss) führt.

Es gibt sowohl an der oberen als auch an der unteren Ebene Parkmöglichkeiten, die touristischen und gastronomischen Angebote findet man aber nur oben.

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